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Pressemitteilung
Aufbruchstimmung auf dem Wolfsberg
Von unserem Redakteur Dieter Lintz Von Dieter Lintz
 
Es ist leise geworden um die künftige Trierer Gesamtschule auf dem Wolfsberg. Aber das liegt nicht daran, dass das Projekt lahmt - im Gegenteil: eine achtköpfige Planungsgruppe arbeitet hinter den Kulissen intensiv an der Vorbereitung des Starts zum nächsten Schuljahr.
 
                                                             
 

 
Trier. Noch verbreitet das Untergeschoss der Ludwig-Simon-Realschule den etwas muffigen Flair nicht mehr ganz taufrischer Klassenräume in einem überalterten Gebäude. Doch Imke Bader und Yvonne Rischer brauchen nur ein bisschen Fantasie, um auszumalen, wie es hier in einem Jahr aussehen wird: Vier Klassenzimmer für je 30 Schüler, deren modernes Mobiliar auf Gruppenarbeit ausgerichtet ist, mit Differenzierungs- und Spielflächen, möglichst optisch offen, mit klassenübergreifenden Kommunikationsräumen für Lehrer und Schüler. Eine richtige Lern- und (zumindest zeitweilige) Lebensgemeinschaft. 
 
Die beiden jungen Lehrerinnen gehören zu einer achtköpfigen Planungsgruppe, die im Auftrag der Schulbehörde bei der ADD die Gründung der ersten Trierer Gesamtschule (IGS) vorbereitet. Vier Lehrer kommen aus der Ludwig-Simon-Realschule, drei sind aus anderen Schulen dazugestoßen. Sie bilden "den Kern des Kollegiums der neuen Schule", erläutert ADD-Referatsleiter Peter Epp, der auch der Gruppe vorsteht. 
 
Mit vier Klassen soll es kommenden Sommer losgehen. Der Grundsatzbeschluss steht, die Stadt hat inzwischen auch einen Antrag auf Ganztagsschule gestellt. Vom Rathaus erhofft man zügig die Initiative zur Anerkennung als Schwerpunktschule. Das würde erlauben, pro Klasse bis zu drei beeinträchtigte Schüler aufzunehmen und damit den Anspruch einer "inklusiven" Schule für Kinder mit unterschiedlichster Begabung, Neigung und sozialer Herkunft zu verwirklichen.
 
Das Auswahlverfahren bemüht sich um eine sinnvolle Mischung. Alle Kinder, die die Grundschule erfolgreich absolviert haben, können sich bewerben. Sie werden nach ihren Hauptfach-Leistungen in drei "Loskörbe" verteilt und dann gleichmäßig den vier Klassen zugelost. Die Klassen bleiben dauerhaft so zusammen, wobei die Schulzeit je nach Abschluss unterschiedlich endet. Vom Hauptschulabschluss bis zur Hochschulreife soll alles angeboten werden - wobei über die Einrichtung einer Oberstufe erst später entschieden wird.
 
Ziel ist dabei, "möglichst viele Schüler möglichst lange zusammen lernen zu lassen", erläutert Markus Häusler von der Planungsgruppe. Er gehört zum Umfeld der Trierer Initiative "Eine Schule für alle", die anfangs skeptisch war, ob die Neugründung auch wirklich den Anspruch einer "neuen" Schulform erfüllen würde. Inzwischen ist er begeistert, "wie gut die Arbeit läuft".
 
Die Begeisterung der Planer wirkt ansteckend, auch bei den Grundschulleitern, die an diesem Nachmittag vorbeigekommen sind, um sich die Pläne erläutern zu lassen. Immerhin laufen bei ihnen die ersten Anfragen der Eltern auf. Viele der unkonventionellen Lernformen, die hier vorgestellt werden, entlocken ihnen ein Lächeln, gehören doch "offenes Lernen", Arbeitspläne, Portfolio-Arbeit, Zielvereinbarungen, flexible Lernzeiten oder Lehrer-Teamarbeit in Grundschulen längst zum Standard-Repertoire. In weiterführenden Schulen klingt dagegen vieles noch revolutionär.
 
Allerdings ist den IGS-Machern klar, dass sie ihre Ideen nur umsetzen können, wenn möglichst viele Schüler die Ganztags-Option wahrnehmen.
 
Am 28. November will man den Eltern bei einem Tag der offenen Tür die künftige Schule vorstellen, weitere Infos auf dem Wolfsberg oder in den Grundschulen vor Ort sind vorgesehen. Vom 30. Januar bis 3. Februar wird die Anmeldefrist laufen - extra früh, damit abgewiesene Schüler sich bei anderen Schulen bewerben können.
 
"Es gibt noch viel zu feilen", sagt Hausherr Josef Linden. Der Leiter der Ludwig-Simon-Realschule denkt dabei weniger an die pädagogische Arbeit als an die baulichen und schulträgerlichen Aufgaben der Stadt. Wenn da nicht alles am Schnürchen läuft, kommen die knappen Zeitpläne ins Wanken.
 
Die meisten Eltern-Nachfragen kommen dieser Tage übrigens aus dem Kreis Trier-Saarburg. Aber dafür sieht es nicht gut aus: Die Stadt als Träger will Schüler aus Trier bevorzugt aufnehmen. Wenn die Nachfrage so groß wird wie erwartet, haben Konzer oder Schweicher kaum eine Chance.
 
Meinung
 
Die Stadt ist am Zug
 
Es hat lange gedauert bis zur ersten Gesamtschule in Trier. Aber dafür scheinen sich jetzt alle umso mehr Mühe zu geben, aus der künftigen IGS am Wolfsberg tatsächlich eine von Grund auf andere Schule zu machen. Es geht nicht nur darum, verschieden talentierte Schüler einfach in eine Klasse zu stecken. Es geht um ein anderes Lernen, um die Abkehr vom Frontalunterricht, um ein "sich kümmern" statt der Abwicklung des Stundenplans. Neue Formen, von denen auch das gegliederte Schulsystem profitieren könnte. Was die Planungsgruppe für Trier vorschlägt, klingt engagiert, aber nicht ideologisch. Keine schlechte Ausgangsbasis. Aber nun ist die Stadt am Zug. Sie muss rasch die baulichen und trägerrechtlichen Voraussetzungen für den Start schaffen. Dabei sollte auch das Thema Kreis-Kinder noch einmal auf den Tisch. Es wäre widersinnig, wenn gesamtschul-interessierte Eltern und Schüler außen vor blieben, nur weil sie jenseits der Stadtgrenze wohnen. d.lintz@volksfreund.de
 
   
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